Treffen am Heiligabend
Die Vorbereitungen auf Weihnachten beginnen schon im November - am letzten Sonntag fängt der Advent an. Es ist eine mehrwöchige Zeit der spirituellen Vorbereitung auf Weihnachten.
Es ist eine mehrwöchige Zeit der spirituellen Vorbereitung auf Weihnachten. Jeden Tag findet in den Kirchen die Rorate-Messe statt - die Adventsmesse – manchmal noch vor der Morgendämmerung kann man Gläubigen begegnen, die mit Laternen in der Hand zum Gottesdienst eilen.
Die Vorbereitungen haben auch eine andere Form – es ist die Zeit der intensiven Suche nach Weihnachtsgeschenken für Familienangehörige und Freunde.
In Polen bekommt man im Dezember die Geschenke sogar zwei Mal – zuerst am 6. Dezember am Nikolaustag (es ist vor allem die Gelegenheit, den Kindern Freude zu machen), dann werden die Geschenke am Heiligabend unter den Christbaum gelegt. Die Kinder sollen denken, dass alle Geschenke vom hl. Nikolaus kommen.
Der wichtigste Moment der Weihnachtszeit ist das Festessen am Heiligabend, die Wigilia. In der polnischen Tradition ist es zugleich eines der wichtigsten Familienfeste im Jahr. Diejenigen, die zerstritten sind, sollen einander vergeben und sich versöhnen, denn am Tisch sollte man nicht im Zorn sitzen. Traditionell bricht man vor dem Festessen die Weihnachtsoblaten und teilt sie – mit Glückwünschen - mit anderen Familienmitgliedern. Auf dem Tisch sollen sich mindestens zwölf Fastengerichte befinden, darunter der obligatorische Karpfen, Rote-Beete-Suppe mit Uszka (kleine gefüllte Teigtaschen), die süße Getreidespeise Kutia, Klöße mit Mohn, Kroketten mit Kraut, Pierogen und Lebkuchen. In vielen Häusern hört oder singt man am Heiligabend Weihnachts- und Hirtenlieder. Nach dem Essen begeben sich die Katholiken zu der feierlichen Mitternachtsmesse.
Die zwei Weihnachtstage sind eine Gelegenheit, Familienangehörige zu treffen und sich mit Freunden und Familienmitgliedern gegenseitig zu besuchen.
Tomasz Wysocki