Weihnachten in der ehemaligen Breslau

Data aktualizacji: 2016-12-02

Weihnachtsmärkte, die heute maßenweise die Einwohner Wrocławs und Gäste anlocken, auch Besucher aus Tschechien und Deutschland, erfreuen sich in Wrocław einer jahrhundertelangen Tradition. Schon in der zweiten Hälfte des 16. Jh. berichteten die Kronisten von einem Vorweihnachtsmarkt, der sich auf dem Ring und Pl. Solny erstreckte.

Heute werden die Stände mit Süßigkeiten und regionalen Gerichten, Glühwein und allen möglichen Produkten schon Ende November aufgestellt. Früher verkaufte man die Weihnachtsleckereien und Geschenke erst kurz vor den Feiertagen. Mit der Zeit wurde der Weihnachtsmarkt stark vergrößert, die Stände erstreckten sich auf dem Gelände von Podwale bis zur Universität.

Auf dem Markt gab es Süßigkeiten: Bratäpfel, Nüsse in Honig, Lebkuchen und Marzipan, mit denen der Christbaum geschmückt wurde. Die Kinder suchten nach Figuren aus Brotteig, als eine besondere Leckerei galt die Liegnitzer Bombe aus Lebkuchen und Honig. Auf dem Markt kaufte man Geschenke, z.B. Spielzeug, Puppen aus Holz und Stoff, Porzellanfiguren.

Anfang des 20. Jh. wurde der Weihnachtsmarkt auf den Platz Nowy Targ verlegt.
Am Heiligabend wurde u.a. der Karpfen in polnischer Soße serviert. Unbedingt in Milicz gezüchtet. Die dort ansässigen Züchter versorgten übrigens 60 Prozent der deutschen Haushalte mit Fisch. Auf dem festlichen Tisch fand man außerdem Mohnklöße, Suppe mit Fischlaich und Hefeblechkuchen mit Trockenfrüchten. Nach dem Festmahl begaben sich die Hausbewohner zur Mitternachtsmessee – die Geschenke dürfte man erst nach der Rückkehr aus der Kirche auspacken.

Den Höhepunkt des Weihnachtsfestes bildete das festliche Mittagessen. Serviert wurde u.a. Wurst in Biersoße – eine Spezialität aus Wrocław, Hasenbraten mit Pflaumen sowie Süßigkeiten – glasierte Bratäpfel, Honigmandeln, Lebkuchen und Pralinen aus Neiße.

Zdjecie Tomasz Wysocki

Tomasz Wysocki