Die Kirche im Park Szczytnicki
Die Holzkirche St. Johannes Nepomuk ist eine der Visitenkarten des historischen Parks Szczytnicki (dt. Scheitniger Park).
Der Seefahrer und Entdecker Christoph Kolumbus erreichte gerade das Ufer der heutigen Bahamas, als ein Zimmermann aus dem schlesischen Dorf Stare Koźle damit begann, Holz für den Bau einer kleinen Kirche zu sammeln.
Die Kirche, die heute im südlichen Teil von Park Szczytnicki in der Nähe der ul. Kopernika steht, wurde um die Wende des 15. und 16. Jh. errichtet. In Stare Koźle diente sie den Gläubigen mehrere Hundert Jahre, anschließend wurde sie nach Kędzierzyn verlegt.
1913 wurde die Kirche nach Wrocław gebracht. Sie wurde bei der großen Jahrhundertausstellung gezeigt (die u.a. die Geschichte Schlesiens veranschaulichte), im Rahmen einer Ausstellung, die der Garten- und Friedhofskunst gewidmet war. Das Gelände um die Kirche wurde als ein Modell eines Dorffriedhofs gestaltet. In seiner Nachbarschaft wurde ein mittelalterliches Sühnekreuz aufgestellt (das sich dort bis heute befindet), das früher am Rand des ehemaligen Dorfes Muchobór Wielki gestanden war. Die Rekonstruktion der Kirche beaufsichtigte der Architekt Theo Effenberger aus Wrocław, der u.a. die Ausstellung WUWA mitgestaltete.
In den Jahren 1957-1966 gehörte die Kirche zur Pfarrgemeinde Maria Trost in der ul. Wittiga, es wurden dort auch Gottesdienste zelebriert. Heute ist die Kirche nicht mehr im Betrieb.
Das kleine hölzerne Bauwerk erlangte Ende der 50er Jahredes letzten Jahrhunderts eine zweifelhafte Berühmtheit, als es sich herausstellte, dass sie zwei Jahre lang von Dieben als Geheimversteck genutzt wurde. 1957 fand man dort Gemälde, die aus dem Nationalmuseum Wrocław gestohlen worden waren, u.a. von Matejko, Kossak und Gierymski.
Die Kirche befindet sich auf der Denkmalliste. Seit einigen Jahren wird sie restauriert, da das Dach, ein Teil der Wände und der Innenräume ausgetauscht werden mussten.