Pierożnik
Feinschmecker und Liebhaber des guten Essens. Über alle Leckereien zieht er einen Teller heißer russischen Pirogen mit Zwiebel und zerlassenem Speck vor.
Weil er maßlos seinen kulinarischen Launen gestattet, geht sein glückseliges und faules Lächeln nicht aus seinem Gesicht. Ohne Zweifel ist das einer der glücklichsten Zwerge in Niederschlesien.
Pierożnik auch Estepek genannt, hat sich nicht zufällig vor einem der Breslauer Gastronomielokalen niedergelassen. Er liebt zu essen und das verschlingen der traditionellen, heimischen Speisen ist für ihn die größte Freude. Es gehen über Pierożnik Gerüchte, dass er vor Jahren ausgezeichnet gekocht hat. Er hat jedoch dabei zu viel gegessen, so ist es für die Gäste nicht viel übrig geblieben. Auf seine Speisekarte erfreuen sich schon immer die Piroggen der Beliebtheit. Und dass es wenige so gute Pirogen gibt, wie diese, die von Niederschlesien kommen, ist der gefräßige Zwerg nach Breslau gekommen, wohin er von dem leckeren Geruch der russischen Piroggen gelockt wurde.
Genau wie viele andere Zwerge hat er oft das Stehlen der Piroggen von den Tellern der Menschen gespielt. Er ist dabei äußerst so geschickt gewesen, dass der Gast am Tisch sich nicht mal umgedreht hat, und sein Teller ist leer gewesen. Die Kellnerinnen, auf die die Beschwerden der Gäste gefallen sind, die des Betrugs bei dem Wiegen verdächtigt wurden, haben ratlos mit den Armen gezuckt und auf die Frage „wer hat meine Pirogen genommen“ haben sie so einfach geantwortet „die Zwerge“. Mit der Zeit ist Pierożnik zu verwogen geworden und die Kunden haben ihn auf der frischen Tat ertappt. Ertappt mit der Gabel in der Hand ist der Zwerg unter den Tisch gekrochen und ist leer ausgegangen. Die Geschichte über den kleinen Dieb der Pirogen ist so schnell durch Breslau gegangen, dass die Pirogen Liebhaber angefangen haben, auf die Inhalte ihrer Teller zu achten. Der ehrliche, obwohl verwogene, Pierożnik hat so viel Sympathie geweckt, dass die Einwohner der Stadt ihm von sich selbst die Pirogen angeboten haben. Insbesondere verwöhnen ihn die Touristen, die es lieben, ihm die Fotos mit einer Piroge auf der Gabel zu machen. Der prächtige Bauch ist der Beweis dafür, dass es an seinen Liebhabern nicht mangelt. Als Gewohnheitsesser geht an ihm keine Gelegenheit vorbei, um sich satt zu essen. Gern nimmt er an geladenen Mittags- und Abendessen teil, in der Freizeit ist er das Mitglied der Jury der kulinarischen Wettbewerbe.
