Der Globetrotter

Data utworzenia: 2021-05-18

Er nennt sich der Weltenbummler. Obwohl die Zwerge gern Fernreisen unternehmen, kann sich mit ihm keiner messen.

In seinem nicht kurzen Leben sah er schon viel, aber immer noch, geschoben durch das Reisefieber, packt er wieder seine Koffer und begibt sich in das Unbekannte. 

Die Liebe zum Abenteuer, die Mut und die Weltneugier, dabei die Gewandtheit und angeborene Empfindlichkeit stellen seine Erkennungsmerkmale dar. Seit den jüngsten Jahren hat er außerordentliche Neugier gezeigt und die Eltern mit verschiedenen Fragen gequält. Er ist auf die Bäume geklettert, er hat die Kaninchenhöhlen durchsucht, das Netz der unterirdischen Breslauer Gänge hinter sich gelegt. Mit einem Wort er hat alles gemacht, was ein junger anständiger Zwerg nicht machen durfte. Mit der Zeit führte ihn die Neugier immer weiter außerhalb der Stadt. Mit einem kleinen Bündelchen ist er aus dem Haus für ein paar Tage verschwunden. Die Zwergmutter hat sich den Kopf zerbrochen, was aus ihrem trotzigen Jungen wird. Eines Tages hat der junge Podróżnik (diesen Vornamen hat er nach Jahren bekommen) ihr gegenüber gesagt, dass er gemeinsam mit Flößern Polen besichtigen wird. Er hat seine Sachen gepackt und war fort. Immer wieder hat er Postkarten nach Hause geschickt und geschrieben, dass bei ihm alles gut ist, dass er gesund ist und er ganz und munter ist. Eines Tages haben die Eltern einen Brief mit einer ausländischen Briefmarke bekommen und gedacht, der Sohn kehrt nicht so bald nach Hause. 

Sie haben sich nicht geirrt. Nachdem er ganz Polen besichtigt hat, ist er in die Welt gegangen. Er ist von einem Land zum anderen gewandert, bis Europa für ihn zu klein wurde. So ist er für paar Jahre nach Afrika gefahren, woher er in die Südamerika gereist ist. Er hat auch die Vereinigten Staaten und Asien besucht, später auf die Eroberung Australiens geozogen. Je ein paar Jahre ist er immer wieder für kurze Zeit nach Breslau zurückgekommen und nach Hause unzählige Gedenkstücke und hochinteressante Geschichten gebracht. Schnell wurde er zum Liebling der Zwergenjugend, die mit angehaltenem Atem sich seine Anekdoten und Geschichten, die das Blut in den Adern gefrieren lassen, angehört haben. Kaum hat er sich mit der Familie begrüßt, die Taschen ausgepackt, den Freunden Geschichten erzählt, hat er mit der Planung der nächsten Expedition angefangen. Nach zwei Jahren hat er immer festgestellt, dass er zu lange zuhause ist, hat die Einladungen höflich abgesagt und ist wieder verschwunden.  

Der kleine Weltenbummler hat unter den Freunden so großes Interesse geweckt, wenn er nur für kurze Zeit nach Breslau zurückgekehrt ist, hat er unzählige Einladungen bekommen. Zum Kaffee, zum Kuchen, zum Tee mit Rum – jeder hat sich für seine außerordentliche Geschichten und die Gedenkstücke aus aller Welt interessiert. 

Es geht die Kunde, dass er am längsten in Großbritannien war. Er kehrt dort von Zeit zu Zeit zurück, um die Freunde aus den alten Zeiten zu besuchen. Angeblich hat er dort gute Manieren und adligen Akzent gelernt. Man muss ehrlich sagen, dass nach den vielen Jahren der Reisen nichts übrig von dem mutigen Bengel geblieben ist. Obwohl immer fröhlich und höflich, ist er ernster und bedächtiger geworden. 

Als nach den dutzenden von Jahren des Herumreisens in seinem Familienhaus kein Platz mehr für die Gedenkstücke gegeben hat, hat er beschlossen, im Hotel zu wohnen. So wundert es nicht, dass man ihm häufiger in der ulica Kiełbaśnicza neben dem Art Hotel begegnen kann. Er ist dort vor kurzem erschienen und vieles deutet daraufhin, dass er diesmal etwas länger bleibt. Wenigstens etwas länger als sonst... Er will den ersten Teil des Reiseführers über Europa schreiben und die interessantesten Orte vorstellen. Er plant auch einiges über die übrigen Kontinente zu schreiben, später vielleicht auch ein paar Bänder mit Erinnerungen. Selbstverständlich wird er jeden weiteren Teil unterbrechen, um einen kleinen Ausflug in die Welt zu machen. So wundern Sie sich nicht, wenn er eines Tages nicht vorm Hotel steht...

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