Das größte Portal Polens mit zeitgenössischen und historischen Fotos

Data aktualizacji: 2019-04-07

Der Wrocławer Piotr ist der Erfinder des gesamtpolnischen Internetportals fotopolska.eu. Es ist das landesweit größte Portal mit zeitgenössischen und historischen Fotos.

Fotopolska bricht alle Beliebtheitsrekorde. Im Januar 2019 konnte man dort 1 293 982 Fotos ansehen, darunter 445 093 Tsd., die älter als 30 Jahre sind und über 120 Tsd. allein aus Wrocław. Das Portal wird mehr als 4. Mio. Mal im Monat besucht.

Bezüglich der Anzahl der Architekturfotos können sie nur mit Narodowe Archiwum Cyfrowe (Nationales Digitalarchiv) mithalten. Was allein die zeitgenössischen Fotos betrifft, die Architektur Polens zeigen, sind sie konkurrenzlos.

Alte Stadt

Wrocław auf einem Schwarz-Weiß-Foto aus der Vorkriegszeit: Frau und Mann auf dem Fahrrad, im Hintergrund erkennt man die Straßenbahn der Linie "6" und die nicht mehr vorhandene Kirche St. Pauli in der ul. Legnicka – wohin fahren sie, was machen sie, was ist mit ihnen passiert? Oder eine andere Geschichte. Straßenbahngleise auf der gepflasterten Straße ul. Sanocka, die auf einen Plattenbau zulaufen. Welche Straßenbahn verkehrte dort, warum steht dort dieses Gebäude? Solche Geschichten gibt es zu Tausenden, man sieht sie auf den Fotos, die die Menschen im Portal fotopolska.eu posten.

Neo auf dem Fahrrad

Piotr Herba, Ideengeber und Schöpfer von Fotopolska verdient sein Lebensunterhalt mit Programmieren und arbeitet bei einer IT-Firma in Wrocław. Er hat einen 8-Stunden-Job und auf dem Weg in die Arbeit und zurück macht er Bilder, pro Monat sogar 2 Tsd. Stück. Er hält fest, wie sich die Stadt ändert. Er konnte das verbinden, was er beruflich macht – das Programmieren, mit dem was er liebt – Fotos machen. Aus der Verbindung der Ausbildung mit der Leidenschaft entstand ein gesamtpolnisches Internetportal mit geschichtlichem Schwerpunkt, mit alten und zeitgenössischen Fotos – fotopolska.eu.

Mit der Straßenbahn durch Wrocław

Er kann sich an die Volksrepublik Polen seiner Kindheit erinnern. Als er auf die Welt kam, hat General Jaruzelski gerade das Kriegsrecht eingeführt. Seinen ersten Fotoapparat bekam er 1992, es war ein sowjetischer Smiena, den sein Vater auf dem Markt am pl. Wolności gekauft hatte. Sein Abenteuer mit dem Filmen begann er mit einer Sony-Kamera mit VHS-Kassetten.

Vor 10 Jahren drehte er jede Menge Filme, aufgenommen während er Fahrten mit Straßenbahn durch Wrocław. Man kann sie auf Youtube sehen, sie wurden mehrere tausend Mal angeklickt. Auf der Aufnahme der Fahrt mit der Straßenbahn "17" zwischen Kleciny und Sępolno, die vor 9 Jahren entstand, gibt es nicht mal wenige Sekunden mit einer Ansicht, die gleichgeblieben ist.

Deutsches Wrocław in Farbe

Piotr ist von der Architektur Wrocławs aus der Vorkriegszeit fasziniert. Vor einiger Zeit fand einer der User von Fotopolska im Internet ein Portal, auf dem man Scans von Fotos kaufen konnte, die in Breslau in den 40er Jahren von Walter Genewein aufgenommen worden waren. Man sieht daran die Stadt in Farbe. Einige Monate später waren alle diese Straßen und Gebäude verschwunden.

– Auf diesen Fotos kann man fast keine Pkws sehen. Im Krieg wurden sie zu Militärzwecken beschlagnahmt. Typisch sind auch die Straßenbahnen mit blau gestrichenen Scheiben und verdeckten Lichtern, damit man sie bei Fliegerangriffen nicht erkennt. Interessant ist das Foto der Markthalle in der ul. Piaskowa. Sie sieht aus, wie aus einer anderen Realität herausgeschnitten, ein gut bekanntes Gebäude, doch die Umgebung ist ganz anders – sagt Piotr.

Fotopolska hat Piotr zusammen mit Sławomir Juszczak entwickelt. Sie finanzieren alles selbst. Im Internet haben sie in einem Diskussionsforum eine Anzeige gepostet, dass sie einen Server suchen. Gemeldet hat sich eine Firma aus Wrocław, die sich bereit erklärt hat, gegen Übernahme der Stromkosten ihnen ihren Server zur Verfügung zu stellen.

Er weiß, dass er mit seinem Portal nicht schlecht verdienen würde, doch konsequent schon seit Jahren will er dort keine Werbung haben. Er hat sich auch geweigert, das Projekt zu verkaufen, obwohl er mehrere Angebote bekam.